Shiatsu

"die Kunst der Berührung"


Was ist Shiatsu?
Shiatsu ist eine japanische Form der Körperarbeit, deren Wurzeln in der Traditionellen Chinesischen Medizin und Philosophie liegen, die sich der Berührung bedient, um den Energiefluss des Körpers zu beeinflussen.
Shiatsu etablierte sich in Japan als ganzheitliche Therapie zur Behandlung von Körper, Geist und Seele. Das Wort „ Shiatsu" heißt , Fingerdruck*. Allerdings wendet Shiatsu nicht nur sanften Daumen und Fingerdruck, sondern auch Ellenbogen, Handballen und Knie an.
Shiatsu ist beruhigend und belebend Shiatsu ist ein Weg, sich in der Geborgenheit und Ruhe der Behandlung selbst zu spüren

Shiatsu ist eine Massageform, die Körper, Geist und Seele auf sanfte Weise harmonisiert und vitalisiert
Shiatsu ist sich öffnen, loslassen und Vertrauen entwickeln
Shiatsu ist gehalten werden, sich im eigenen Körper wohl fühlen
Shiatsu ist mehr Ausgeglichenheit mehr innere Gelassenheit
Shiatsu ist körperliche und seelische Blockaden lösen und angestaute Energie wieder in Fluss bringen
Shiatsu ist die Kunst der Berührung:

Kein Wort kann soviel ausdrücken wie eine achtsame Berührung.
Berührung ist eine unverzichtbare Grundlage für ein gesundes, langes Leben. Durch das Berührtwerden bauen wir unser Selbstwertgefühl und die Achtung für unseren eigenen Körper auf. Berührung ist Nahrung.


Die Geschichte des Shiatsu
„Wie wir mit der Welt in Kontakt treten, wie wir Menschen und Dinge berühren und wie wir auf Berührungen reagieren die eines Menschen, der uns liebt, die eines Kindes, die das Windes, die eines leichten Regens oder die der wärmenden Sonnenstrahlen, all das unterliegt weitgehend dem Einfluss unserer Affinität zu den Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall oder Wasser.“ -J.Elias-K.Ketcham-h


Die asiatische Medizin, darunter auch Shiatsu, beruht auf der Philosophie von Yin und Yang. Yin ist die Qualität von Materie und Substanz, also die des physischen Körpers, während Yang die Qualität von Bewegung und Gedanke ist: Energie. Diese Qualitäten werden ergänzt durch die Fünf Elemente Erde, Metall, Wasser, Holz und Feuer. Jeder Meridian(oder Energiekanal) im Körper hat entweder Yin oder Yang Charakter und wird mit einem der Fünf Elemente in Verbindung gebracht.

Es wird viel darüber spekuliert, wie und wann Shiatsu entstanden ist. Manche behaupten, dass es über 6000 Jahre alt ist; andere sagen, dass es vor ca. 100 Jahren entwickelt wurde.

Shiatsu ist gleichzeitig eine sehr alte und eine sehr junge Kunst. Shiatsu wurde im Verlauf der letzten 100 Jahre in Japan entstanden und verbindet es die jahrtausendealten Techniken der traditionellen Akupressur mit modernen, auch westlichen Massagetechniken.

Shiatsu wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von dem japanschen Therapeuten Tamai Tempaki entwickelt und wurde nach dem 2. Weltkrieg es auch in Westen bekannt, als es von Tokujiro Namikoshi in die USA gebracht wurde.

Viele der frühen Shiatsu - Therapeuten entwickelten ihren eigenen Stil und manche, so Tokojiro Namikoshi und Shizuto Masunaga, gründeten Schulen, die zur Anerkennung von Shiatsu als Therapie beitrugen.



TCM

„Die Wurzel allen Lebens und Werdens und allen Wandels ist Qi: Alle Wesen und Dinge im Himmel und auf Erden gehorchen diesem Gesetz. So umfasst das Qi im Äueseren Himmel und Erde, Qi im Inneren aktiviert sie. Alles beruht auf Qi: das Licht von Sonne, Mond und Sternen, die Existenz von Donner, Regen Wind und Wolken, der Wandel der vier Jahreszeiten und ungezählter Dinge. Das gesamte Leben des Menschen ist vollkommen von Qi abhängig.“-Huang Di Nei Jing, ca 2600 J. v. Chr.-

Die TCM “Traditionelle Chinesische Medizin“ ruht auf mehreren Säulen. Dazu gehören Ernährung nach den fünf Elementen, die chinesischen Bewegungsübungen, Tai Chi Chuan und Qi Gong, Akupunktur, die chinesische Kräuterheilkunde sowie die chinesischen Massagen.

Der Mensch lebt zwischen Himmel und Erde. Äußere und innere Einflüsse bestimmen sein Dasein. Umwelt und Mitmenschen wirken sich in gleicher Weise auf die Qualität seines Lebens aus. Die Ernährung und die gesamte Lebensart beeinflussen den Menschen.

Das Prinzip von Yin und Yang ist Grundlage der traditionellen chinesischen und japanischen Philosophie, Wissenschaft und Kultur. Aus Beobachtung von Natur und Gesellschaft bildeten sie die Basis der Traditionellen chinesischen Medizin, die sich danach nach Japan ausbreitete.



Yin und Yang
Bereits in den ältesten Büchern aus dem Reich der Mitte - das I Ging(Buch der Wandlungen) und das Shih-ching(Buch der Lieder) – sind die beiden Kräfte Yin und Yang genannt.

Das Yin-Yang-Symbol, auch als Taiji bezeichnet, stellt das ständige Wechselspiel zwischen Yin und Yang dar. Man erkennt in den gebogenen Formen, wie das Yin aus dem Yang und das Yang aus dem Ying entsteht. Yin und Yang fließen ineinander. Sie sind Gegenpole und schaffen trotzdem einander, kontrollieren einander und verwandeln sich einander. Sie symbolisieren den beständigen Wandel, dem alles auf dieser Erde unterliegt. In jeder Qualität ist ihr Gegensatz bereits enthalten. Nur durch das Licht kann der Schatten entstehen.

Yin ist: Erde, weiblich, Ruhe, Nacht, Kälte, inneres, Mond, Schattenseite eines Berges, Yang ist: Himmel, männlich, Aktivität, Tag, Hitze, Äußeres, Sonne, Sonnenseite eines Berges Wenn Yin und Yang miteinander verschmelzen, entsteht Qi. Die Grundsubstanz des Lebens bedeutet Atem, Energie, Leben, Kraft und Vitalität und Funktion.




Die Fünf Elemente
Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser

„Das Zusammenspiel der fünf Elemente bewirkt Harmonie,
und alles kommt in die rechte Ordnung. Am Ende eines
Jahres hat die Sonne ihren Lauf vollendet, und alles fängt
von neuem an mit der ersten Jahreszeit, dem Frühling
wie ein Ring, der weder Anfang noch Ende hat“
Nei Ching

Die Theorie von den fünf Elementen bildet gemeinsam mit der Lehre von Yin und Yang die Basis der taoistischen Philosophie und der TCM.

Die fünf Elemente bilden zusammen ein Ganzes. Aus der Erde kommt die Nahrung, Holz und Feuer braucht man, um sie zuzubereiten. Wasser ist Flüssigkeitsaufnahme und zum Bewässern der Felder, also der Erde, notwendig. Die zum Anbau der Nahrung nötigen Geräte, zum Beispiel ein Pflug, sind aus Metall. Basis aller Elemente ist das Wasser.
Zu den fünf Wandlungsphasen gehören auch die fünf Farben (rot, gelb, weiß, blau/schwarz und grün), die fünf Geschmackrichtungen (salzig, süß, sauer, scharf, bitter), die fünf Sinnesorgane (Augen, Zunge, Mund, Nase, Ohren) und natürlich die Jahreszeiten (Frühling, Sommer, Herbst, Winter). Als fünfte Jahreszeit galt im alten China der Spätsommer, die Übergangszeit zum Herbst.
Holz, Feuer, Erde, Metall, und Wasser spiegeln das Prinzip von Yin und Yan wider. Sowie Jahreszeiten, Geschmacksrichtungen, Farben und Sinnesorgane zum jeweiligen Element gehören, zählen dazu auch Emotionen, bestimmte Körperteile, Klima und vieles mehr. Zu jedem Element sind auch Meridiane und jeweiligen Organe zugeordnet.

Alle fünf Elemente sind in einem Kreislauf miteinander verbunden. Sie verwandeln sich ineinander, und jedes enthält den Samen alle Anderen. Sie erzeugen, verbrauchen und kontrollieren sich stets gegenseitig. Die Grenzen zwischen den Elementen sind fließend.

" Um den menschlichen Körper in Harmonie zu bringen,
nimmt man als Maßstab die Gesetze der vier Jahreszeiten
und die Fünfelemente."
Nei Ching



Die Meridiane
Kulturen dieser Erde erkennen auf die eine oder andere Weise an, dass der menschliche Körper über eine besondere Form der Lebensenergie verfügt. Die Inder nennen sie Prana, die Chinesen Qi und die Japaner Ki.

Unsere Lebensenergie, das Qi (Jap.Ki), fließt durch die Leitbahnen des Körpers, die Meridiane. Meridiane sind mit Flüssen vergleichbar, die den gesamten Körper knapp unterhalb der Haut mit ihrem äußeren Verlauf durchziehen und können durch Shiatsu – durch einfache, absichtslose Berührung entlang ihres Verlaufs beeinflusst werden. Das Meridiansystem ist in zwölf Hauptmeridiane und acht Sondermeridiane aufgeteilt. Die zwölf Hauptmeridiane sind paarweise angeordnet, je ein Yin-Meridian und ein Yang-Meridian gehören zusammen. Die Yin-Meridiane verlaufen auf der Körpervorderseite, die Yang-Meridiane auf der Rückseite. Diese Meridiane tragen auch die Namen von Organen unseres Körpers. Diese Meridiane führen Qi(Ki) zur Haut und zu allen Teilen im Körper.

Die alle Meridiane heißen: Lunge-Dickdarm, Magen-Milz, Herz-Dünndarm, Blase-Niere, Perikard-Dreifacherwärmer, Gallenblase-Leber, Konzeptionsgefäß-Lenkergefäß.

Zen Shiatsu
Mit dem Begriff „Zen Shiatsu“ ist der Shiatsu-Stiel nach Shizuto Masunaga gemeint, der viel mehr im Westen verbreitet ist. Der Masunaga war in Japan Shiatsu-Therapeut und Professor der westlichen Psychologie. Er hat seine eigene Theorie für Shiatsu entwickelt. Er setzte die Behandlung des ganzen Meridians in seinem Verlauf als Methode ein, um den Fluss der Lebensenergie zu unterstützen. Im Zen-Shiatsu spielen einzelne Akupunkturpunkte keine große Rolle. Er nannte seiner Methode nach den philosophischen Ansatz des Zen-Buddhismus „Zen-Shiatsu“. Und das wurde in den 70er Jahren begründet. Er ist auch mit seinem erweiterten Meridiansystem bekannt.

Die Wirkung
Um die faszinierende Wirkung von Shiatsu zu beschreiben, möchte ich hier ein Paar Beispiele von dem, was meine Klientinnen nach der Massage über Shiatsu gesagt haben, geben:
„Ich fühle mich wie eine Pflanze und Hände massieren war wie Blätter öffnen“;
„Ich habe gemerkt, wie die Energie durch Berührung vom Kopf zu den Füssen strahlte“;
„Ich fühle mich gut in meinem Körper“;
„Ich fühle mich durchlüftet und durchspült“;
„Die Massage gibt mir das Gefühl gehalten zu werden“;
„Ich habe das Gefühl, als ob ich gleich in die Erde einsinken würde“;
„Es fühl sich an, wie wenn ein Kind gestürzt ist und sich das Knie aufgeschlagen hat und deshalb weint und dann kommt eine erwachsene Person und nimmt es einfach nur in den Arm und hält es so. Das Kind beruhigt sich wieder. So ist Shiatsu für mich. Einfach gehalten werden.“
Shiatsu eignet sich für Menschen jeden Alters und wird als Ganzkörpermassage am locker bekleideten Körper angewendet.
Die Shiatsu-Massage wird üblicherweise auf einer Matte, auf dem Boden liegend, ausgeführt.
Die Shiatsu-Massage wird in Rücken-, Bauch-, Seitenlage, eventuell auch in der Sitzposition ausgeführt.
Shiatsu geschieht in einer meditativen Atmosphäre und dauert etwa 60 min.
Es ist sinnvoll, sich eine Serie von Shiatsu-Massagen geben zu lassen, damit sich die Wirkung von Shiatsu aufbauen kann und dann umso nachhaltiger ist.